Totgesagte leben länger
There is Life in the old Dog yet
Histori(sti)sche Porzellanfiguren neu interpretiert
Schloss Molsdorf
08/07 – 16/09/2018
Guðbjørg Bjørnsdottir, Studio Zwei21 (beide Wagner & Apel), Uta Koloczek, Alim Pasht-Han, Stefania Ruggiero, Gerd Sommerlade, Laura Strasser und Maria Volokhova (alle Reichenbach Porzellan)
Nicht nur die großen Porzellanmanufakturen wie Meißen, KPM und Nymphenburg, sondern auch Thüringer Unternehmen wie Reichenbach oder Wagner & Apel verfügen über einen ungeheuren Formenfundus für Porzellanfiguren. Dieser erweist sich heute als mindestens problematischer, weil (lager-)raumgreifender Schatz. Denn im Zeitalter der bewegten, schnellen und oftmals auch lauten Bilder, die auf allen möglichen Oberflächen daherkommen, muss die Porzellanfigur mit ihren gegenläufigen Eigenschaften anachronistisch oder schlicht als Unding erscheinen.
Die Molsdorfer Ausstellung stellte die Frage nach Aktualität, Überlebenschancen und Ort bzw. Platz einer artifiziellen Spezies, die stumm, still und fragil „herumsteht“ – für Kenner, Liebhaber und Sammler jedoch immer noch faszinierende Qualitäten neben der althergebrachten dekorativen Wirkung aufweist.
Fotos: Thomas Müller
(c) die Designer/innen und Künstler/innen sowie Wagner & Apel, Lippelsdorf und Reichenbach Porzellan